Eugen Grimminger Schule (Druckversion)

Mit Zivilcourage gegen Extremismus

(Bildnachweis: dpa / Hohenloher Tagblatt 26.01.2015)

Eugen-Grimminger-Schule führt am Gedenktag zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Rahmen ihres Eugen-Grimminger-Tages vielfältige Aktivitäten durch.

Die Schüler/-innen der Eugen-Grimminger-Schule begingen den 70. Gedenktag der Befreiung von Auschwitz auf vielfältige und bereichernde Weise. Frau Berg, die stellvertretende Schulleiterin, begrüßte die teilnehmenden Schüler/-innen in der Aula. Dabei wies sie u.a. auf das Ausmaß der unvorstellbaren Verbrechen in Auschwitz hin. Es wurden rund sechsmal so viele Menschen umgebracht, wie jetzt im Landkreis Schwäbisch Hall leben. Aus den Worten: „Niemals vergessen – niemals wieder“ leitete sie die Bedeutung des Erinnerns ab.

Herr Schneider gab einen anderen Gedankenimpuls: „Die Absicht jeder Diktatur ist es, die Menschen in eine hirnlose Herde zu verwandeln. Sie sollen nach dem Prinzip der drei Affen agieren: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Vor einer solchen Haltung sollten wir uns schützen, weil wir nur ein Leben haben!“
Drei Klassen fuhren nach Ulm. Sie besichtigten das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Oberer Kuhberg und eine Ausstellung über den Widerstand im Dritten Reich. Die klirrende Kälte ließ eine Ahnung aufkommen, wie es den Gefangenen damals im Winter wohl erging – ohne Outdoor-Bekleidung wie heute. Referenten der Landeszentrale für politische Bildung führten an der Schule mehrere Workshops zum Thema „Zivilcourage“ durch. Durch gruppendynamische Spiele und konkrete Szenen aus dem Alltag wurden die Schüler/-innen angeregt, sich einzusetzen und Konflikte mutig anzugehen. Die Referent/-innen waren zum ersten Mal in Crailsheim und von der Offenheit der Schüler/-innen beeindruckt.
Andere Klassen folgten unter fachkundiger Führung den Spuren von Eugen Grimminger bei einer Stadterkundung. Viele der Teilnehmer/-innen erfuhren erstmals, dass vielfältige Bezüge zwischen dem Namenspatron ihrer Schule und ihnen vertrauten Stellen in Crailsheim vorhanden sind.
Grimminger selbst äußerte 1971 in einem Brief über die „Weiße Rose“: „Allzu schnell ist vergessen, was Ziel der damaligen Widerstandsbewegung war: Ein Kampf um Gedankenfreiheit, freie Meinungsäußerung, Freiheit der Lebensgestaltung, Toleranz und Wahrung der Menschenrechte.“
Diese Ziele haben die Lehrer/-innen der Eugen-Grimminger-Schule in ihr Leitbild für ihr Handeln aufgenommen. Der Eugen-Grimminger-Tag wird jedes Jahr  am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz durchgeführt.

02.02.2015, Konrad Schneider/Elfriede Berg

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