Eugen Grimminger Schule (Druckversion)

Wasserburgers Herbstlese in der Eugen-Grimminger-Schule Crailsheim

Frau Wasserburger ist eine mehrfach ausgezeichnete Expertin und leidenschaftliche Botschafterin/Buchhändlerin für Kinder-und Jugendliteratur.

Zu Beginn ihrer Herbstlese stellte Marianne Wasserburger klar: Immer weniger Kinder wachsen in traditionellen Familien mit Vater-Mutter-Kind auf. Erstaunlich deshalb, wie wenig Bücher zu diesem Thema auf dem Büchermarkt zu finden seien.

Kinder sind die Leidtragenden bei Trennung oder Tod, und oftmals allein mit ihren Sorgen, ihrer Wut, ihren Schuldgefühlen und ihrer Traurigkeit – so Wasserburger- sie brauchen aber Erklärungen und Hilfestellung in diesen schwierigen Situationen.

Unterstützung geben Bilderbücher mit positiven Ansätzen, wie „Ich hab euch beide lieb" von Claire Masurel. In idealer, harmonischer Form erlebt Anna, die Protagonistin, dass sie trotz Verlust beide Eltern liebhaben kann und von beiden Eltern geliebt wird. Stärkung und Mut erfahren Kinder auch im Buch „Tilda trennt sich", das sich sowohl sprachlich als auch visuell durch eine klare Darstellung auszeichnet.

Besonders berührt lauschten die Zuhörer/-innen der Erzählung „Der Baum der Erinnerung", die einen „finalen Abschied" beschreibt. Nach einem langen glücklichen Leben verabschiedet sich der Fuchs für immer und während sich die Tiere des Waldes an die schönen Erlebnisse mit ihm erinnern, wächst ein „Baum der Erinnerung", in dessen Ästen Vögel ein Zuhause finden. Über Tierikonografien, die genügend Raum für die eigene Vorstellung geben, gelingt es Kindern besonders gut Tod und Trauer zu verarbeiten.

Im Buch „Der Besuch vom kleinen Tod" wird das sterbenskranke Mädchen Elisewin von Herrn Tod abgeholt und es entsteht eine wundersame Verwandlung und Freundschaft. Wasserburger betonte insbesondere für die angehenden Erzieher/-innen und Kinderpfleger/-innen: „Es braucht bei diesen Büchern immer eine fachliche Vermittlung, viel Sensibilität und eine vertrauensvolle Beziehung vom Kind zum Erwachsenen.

Der letzte Teil der Veranstaltung war humorvollen, vergnüglichen Neuerscheinungen gewidmet: Der „Heule Eule", die in Sieben-Geißlein-Manier niemanden in die Höhle lassen will, nicht einmal die eigene Mutter und dem „Netten, bösen Wolf" der am Weihnachtstag es einfach nicht übers Herz bringt böse zu sein.

Für Gäste und Schülerschaft war die Veranstaltung eine gelungene Fortbildung in Sachen Kinder-und Jugendliteratur und gab allen Anlass zum Nachdenken im Umgang mit schwierigen Situationen und durch die hervorragende Präsentation von Marianne Wasserburger eine sehr nachdenkenswerte und bedenkenswerte Fortbildung.

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