Eugen Grimminger Schule (Druckversion)

Vortrag zum Thema: Essstörungen und Depression

Im Rahmen des Unterrichts im Profilfach Pädagogik und Psychologie konnte sich die Jahrgangsstufe 1 des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums an der Eugen-Grimminger-Schule Crailsheim am 1. April 2022 mit einem Vortrag der besonderen Art bereichern. Die beiden Referenten Sonja Scherer und Wolfgang Schuster von der IBB-Stelle Schwäbisch Hall (Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle, einer Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Erkrankungen und für deren Angehörige) informierten in zwei Doppelstunden über Essstörungen sowie Depression als häufig vorkommende psychische Erkrankungen. Das Besondere: die beiden sind „Experten aus Erfahrung“, nämlich selbst an einer Essstörung bzw. Depression erkrankt und konnten ihre Vorträge dadurch mit vielen Beispielen ihrer eigenen Erlebnisse authentisch und greifbar für die Schülerinnen und Schüler gestalten. Sonja Schuster arbeitet nach längerer Genesungszeit seit drei Jahren wieder im Klinikum am Weissenhof in Weinsberg in ihrem Beruf als Krankenpflegerin und war daher für die fachlichen Inhalte zuständig, Wolfgang Schuster ist aktuell beim Samariterstift Obersontheim beschäftigt und war auch lange Zeit als Werkstattrat in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung tätig.

Im Vorfeld sollten die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen zu den beiden Krankheitsbildern notieren, sodass der Vortrag auf die expliziten Interessen ausgerichtet werden konnte. Da die Schülerinnen und Schüler ohnehin ein grundlegendes Interesse an psychischen Erkrankungen zeigen und die Zunahme dieser insbesondere über die Corona-Zeit auch wahrnehmen, wurden die Krankheitsbilder sehr umfassend betrachtet: Auslöser und Ursachen, psychisch wie biologisch, fanden ebenso Eingang wie Symptome, Möglichkeiten die Erkrankungen zu erkennen sowie was man dagegen tun kann – therapeutisch aber auch unterstützend im privaten Umfeld. Dabei gab es den ein oder anderen Aha-Moment und so mancher Lernende schaut nun mit einem anderen Blick auf Menschen mit psychischen Erkrankungen, denn diese können jeden und jede betreffen.

Besonders beeindruckt hat die Schülerinnen und Schüler, mit welcher Offenheit die Referenten über ihre eigenen Erkrankungen sprachen, gerade da beide auch von sozialen Ängsten und einem unguten Gefühl, vor großen Gruppen zu sprechen, berichteten. In einer Gesprächsrunde mit nur noch einem Teil der Jahrgangsstufe konnten zum Abschluss weitere Rückfragen gestellt werden und der Kerngedanke der Veranstaltung wurde weiter gefestigt: Jeder kann etwas tun, um psychische Erkrankungen erträglicher zu machen oder sie gar abschwächen zu können, indem man Selbstachtsamkeit, aber genauso Feinfühligkeit und bedingungslose Wertschätzung im Umgang mit anderen praktiziert.

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