Eugen Grimminger Schule (Druckversion)

Expedition Erdreich (Klasse 3BKSPiT1)

Mit Teebeuteln den Boden erforschen

Wie können wir nachhaltiger leben, Ressourcen schonen und gleichzeitig unseren Lebensstandard sichern? Und wie können Wissenschaft und Technologie uns dabei unterstützen? Das und vieles mehr ist Thema der Bioökonomie und auch Teil des Lehrplans für Religionspädagogik unter dem Aspekt „Umgang mit Natur und Umwelt“. 
Das Wissenschaftsjahr 2020/21 macht erlebbar, welche Lösungsansätze die Forschung schon heute bereithält. Globale Herausforderungen wie eine schnell wachsende Weltbevölkerung, die schwindende Artenvielfalt und der Klimawandel drängen uns dazu, eine Wende zu vollziehen – weg von einer erdölbasierten Wirtschaftsform hin zur Bioökonomie: der nachhaltigen und effizienten Erzeugung, Verarbeitung und Nutzung biologischer Ressourcen wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen. Die großen Mengen an pflanzlicher Biomasse, die man für die Bioökonomie benötigt, müssen zu einem großen Teil auf Böden produziert werden – zusätzlich zu den Nahrungsmitteln, die man für fast acht Milliarden Menschen benötigt. Damit die Böden in Zukunft bestmöglich und vor allem nachhaltig genutzt werden können, muss man mehr über sie wissen. Wissenschaftler*innen versuchen dann Lösungen dafür zu finden, wie die Erträge der Böden in Zukunft gesteigert und gleichzeitig gesund erhalten werden können. 
Dem Boden kommt hierbei also eine wesentliche Rolle zu – auch, wenn wir ihn oftmals vergessen. So war es auch nicht verwunderlich, dass bei einer ersten Bestandsaufnahme beim Thema „Verantwortungsvoller Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen“ in der 3BKSPiT1 gleich das Wasser- und Stromsparen angesprochen wurde. Hierzu wurden mannigfaltige KiTa-Projekte genannt, die mittlerweile schon fest verankert in der pädagogischen Praxis sind. Der Boden selbst war aber nie Thema, obwohl wir ihm täglich in unserem Alltag begegnen. Und das, obwohl er sozusagen die „grüne Haut“ der Erde ist, was wir eindrucksvoll mit einem Apfelmodell nachvollzogen haben. Wie kam es nur dazu? Schon allein sprachlich ist doch der Boden omnipräsent: „auf festem Boden stehen“, „aus dem Boden stampfen“, „Boden gutmachen“, u.v.m. Also blieb uns nichts anderes übrig als nachzuforschen und dem Ganzen auf den Grund [und Boden] zu gehen. Außerdem beschäftigten wir uns im Unterricht damit, inwiefern Boden eigentlich neu entstehen kann oder welche Pflanzensetzlinge sich am besten für unsere KiTa-Beete eigneten, wobei nicht nur die Bodenarten, die Wasserverfügbarkeit, der pH-Wert, die Nährstoffverfügbarkeit, sondern auch die Durchwurzelung beachtet werden mussten. Schlussendlich haben Ackerbohne und Heidelbeere aber doch ihre richtigen Beete gefunden und wir waren startklar für unsere Citizen Science Expedition Erdreich. Nach dem Theorieblock ging es also mit Spaten, Hacke, Feinwaage, Meterstab, destilliertem Wasser, pH-Indikationsstäbchen und Co. auf das Schulgelände der Eugen-Grimminger-Schule. Nach ausgiebiger Standortsuche waren zwei Orte schnell gefunden: Einmal unter einer Kiefer beim Küchentrakt und einmal auf der Grünfläche neben den Kunstsälen. So ausgestattet und vorbereitet, erhoben wir Daten zum Bodenzustand und übermittelten sie an die Webseite des Projekts. Die Daten gehen nach Abschluss der Aktion (Herbst 2021) auch in eine europäische Datenbank zum Tea-Bag-Index ein. Forscher*innen können die eingereichten Datensätze dann weltweit für ihre Arbeit nutzen. Das ist insofern wichtig, damit wir alle die Ressource Boden in Zukunft nachhaltig und gewinnbringend einsetzen können. Mit unseren gesammelten Daten auf dem Boden der EGS erweisen wir, die 3BKSPiT1, der Wissenschaft also einen großen Dienst. Und Spaß und gutes Wetter hatten wir dabei auch noch. Was will man also mehr?
 

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