Eugen Grimminger Schule (Druckversion)

Eugen-Grimminger-Tag

Es ist mittlerweile zur Tradition geworden, dass die Schülerinnen und Schüler der Eugen Grimminger Schule am 27. Januar, dem Gedenktag der Befreiung von Ausschwitz, vom vertrauten Unterrichtsablauf abweichen und sich verschiedenen Projekten widmen. Auf diese Weise gedenken sie des Namenspatrons ihrer Schule und besinnen sich auf seine grundliegende Botschaft: Mensch sein und Menschheit üben.

Um das Fundament des Tages richtig vorzubereiten, brachte Hannes Hartleitner schon zwei Wochen vorher eine Ausstellung über Hans Scholl an die Schule. Dazu stellte er zusätzliche Plakate zu Eugen Grimminger mit den vorgefertigten Arbeitsblättern zur Verfügung. So konnten sich viele Klassen mit den beiden Persönlichkeiten auseinandersetzen und deren Motive kennenlernen.

Am 27. Januar machten sich mehrere Klassen auf den Weg zu den Orten des nationalsozialistischen Unrechts. Eine Klasse verbrachte den Tag in der Erinnerungsstätte „Die Männer von Brettheim“. Sie nutzte die Zeit für einen Besinnungstag unter dem Thema: „Was ist mir wichtig“. Die Auseinandersetzung mit der Thematik der Ausstellung betonte zusätzlich das Gewicht und die Bedeutung der Entscheidungen, die man im Leben trifft. Andere Gruppen besuchten das Dokumentationszentrum in Nürnberg.

Anita Walz führte einen Kunstprojektworkshop durch. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler suchten sich die Aussagen von den Mitgliedern der „Weißen Rose“ aus, mit denen sie sich identifizieren konnten. Dann fotografierten sie sich und gaben den Sätzen ihr eigenes Gesicht ab.

Mehrere Klassen machten sie sich auf den Spuren von Eugen Grimminger und seiner Frau Jenny auf den Weg durch Crailsheim. Stadtarchivar Folker Förtsch hatte vorher Schülerinnen ausgebildet, die nun Gruppen durch die Stadt führen können. Besonders beeindruckend war das für die Flüchtlinge der Willkommensklassen: Eine Diktatur oder eine Ruinenstadt sind für sie keine leere Begriffe.

Andere Lehrer schauten mit ihren Klassen Filme an und diskutierten danach über die Werte und Botschaften des Gesehenen. Es gab auch Gruppen, die sich mit den Naturwissenschaften im 3. Reich beschäftigten oder den jüdischen Friedhof besuchten.

Der Eugen Grimminger Tag hat seit Jahren einen festen Rahmen: Er fängt morgens in der Aula mit einer Präsentation und einer Ansprache der Schulleiterin an und hört mittags mit einem Sprechspiel auf. Hannes Hartleitner übte mit großem persönlichem Einsatz mit den Schülern aus dem sozialwissenschaftlichen Gymnasium ihre Rollen, damit die Vorstellung die Herzen der Zuschauer erreichen konnte. Die harte Arbeit trug Früchte: Alle anwesenden Schüler sowie die eingeladenen Gäste, die Vertreter des Arbeitskreises „Weiße Rose“ und der Großneffe von Eugen Grimminger, Hartmut Pietzker, waren mitgerissen von der Collage über die letzten Jahre der Familie Grimminger.
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